Von doofen Katzen und fliegenden Hunden.

Zwei.

Ich hatte ja erwähnt, dass ich einen Hund habe. Bosco.

Bosco ist ein wirklich liebenswertes Geschöpf. Freundlich zu jedem Menschen. Zu fast jedem Hund. Zu keiner Katze.

Und schon sind wir mitten im Thema angekommen. Bosco und die Gattung Katze.

Ich bin mir sicher, wäre ich Doktor Doolittle, hätten Bosco und ich dieses Thema bereits zum Wohle der Gattung Katze ausdiskutiert. Selbstverständlich habe ich Bosco mehrmals zu einem klärenden Gespräch zitiert. Aber meistens sind meine Gespräche mit Bosco sehr einseitig. Ich erzähle, er hört zu. Manchmal. Verständnis oder Reue? Vorgetäuscht. Bosco ist ein guter Schauspieler. Aber das ist ein anderes Thema.

Kommen wir zurück zu diesem Thema.

Bosco mag also keine Katzen. Ok, auch einige Menschen mögen keinen Katzen. Das ist total ok. Ich mag sie auch nicht so gerne - mit Ausnahme von Catwoman - aber ich dulde sie. Und manchmal erwische ich mich auch dabei, Katzen anzufassen, sie sogar zu streicheln.

Aber Bosco und Katze ist wie RTL II und Arte, wie Helene Fischer und Johnny Cash, wie Schnaps und ich. Das passt einfach nicht.

Eines möchte ich an dieser Stelle klarstellen. Alle Katzen, die das Vergnügen hatten, Bosco kennen zu lernen, leben natürlich noch. Sollten dennoch ein paar dieser Kätzchen eines, oder schon alle ihrer sieben Leben verbraucht haben, war das nicht seine Schuld. Wir schwören.

Aber warum nun "doofe Katzen und fliegende Hunde"?

Ich hole ein wenig aus.

Es war Boscos erster längerer Urlaub zu Hause bei meinen Eltern. Und Mama mag Tiere, sehr sogar.

Ich hole noch ein wenig mehr aus.

In meiner Jugend hätte Mama nebenberuflich problemlos einen Streichelzoo eröffnen können. Das Equipment war vorhanden. Häschen, Kaninchen, Hamster, Meerschweine, Fische, Katzen, Hunde. In mehrfacher Ausführung und über Tier-Generationen hinweg. Selbstverständlich wurden die Zoobewohner ausschließlich auf ausdrücklichen Wunsch meiner Schwestern angeschafft. Ich wollte doch immer nur einen Hund.

Wie dem so sei. Das Leben nahm seinen Lauf. Die Kinder wurden erwachsen, sie verließen das Haus, die Tiere wurden weniger.

Als Bosco und ich nun zu Besuch kamen, gab es noch die Hundedame Kimi und sechs Katzen. Also total normal.

Zudem möchte ich an dieser Stelle klarstellen. Ich würde mir niemals anmaßen zu sagen, dass Katzen generell doof sind. Aber einer aus der Katzenbande ist zugegeben wirklich nicht mit Intelligenz gesegnet. Zudem hat er rotes Haar und heißt Camillo. Der arme Kerl. Er ist die doofe Katze.

Der Rothaarige.
Bosco stand also das erste Mal im Haus. Natürlich in der Küche. Wo sonst. Die Katzen haben das gemacht, was Katzen nachmittags so machen. Schlafen. Mit Ausnahme des Rothaarigen, der hatte Hunger.

In freudiger Erwartung des angedachten Nachmittagssnacks, wanderte er im lässigen Katzenschritt aus dem Schlafzimmer in Richtung Küche. Was er nicht wissen konnte, der Snack war schon weg. Bosco hatte auch Hunger. Was er ebenfalls nicht wusste, dass da ein fremder Hund in der Küche stand.

Zum Erstaunen aller Anwesenden war Camillo von Bosco recht unbeeindruckt. Er ging auf Bosco zu, miaute und lief Slalom zwischen seinen Beinen. Bosco seinerseits war von so viel Katzen-Mut erstaunt. Wie versteinert stand er in der Küche und ließ Camillo erstmal gewähren. Das Schauspiel dauerte etwa 10 Sekunden. Dann ging dem Rothaarigen ein Licht auf. Hilfe, der fremde Hund wurde begrüßt.

Kimi und Bosco - Vorsicht Verwechslungsgefahr!
So lernte er Bosco gleich zweimal kennen. Einmal unbewusst und kurz danach beim Fangen spielen im Wohnzimmer.

Wäre mein doofer, rothaariger Freund in dieser Situation doch ein wenig cooler geblieben. Wer weiß, vielleicht wären die beiden jetzt dicke Freunde. Dick und Doof.

Aber Camillo war nicht das einzige Bandenmitglied, das Bosco in dieser Woche kennenlernen durfte. Da ist auch noch Lucy, die Bandenmama. Eine stattliche Maine Coon Dame und die Ruhe selbst.

Der Camillo-Vorfall war nahezu vergessen. Bosco und ich durften wieder zu Besuch kommen. Ich erinnere mich ganz genau. Die Sonne schien, es war warm, die Terrassentür stand offen und Lucy sonnte sich standesgemäß auf dem drei Meter hohen Gartenzaun. Meinem wachsamen Auge entging das natürlich nicht. In weiser Voraussicht beschloss ich die Terrassentür zu schließen. Mama aber meinte zu mir: "Ach, was soll denn da passieren? Der Bosco sieht die Lucy da oben ja eh nicht. Und selbst wenn, glaubst doch ned, dass der auf den Zaun rauf hupft".

Naja gut, wenn Mama das sagt. Die Terrassentür blieb offen. Es kam, was kommen musste. Bosco und Lucy nahmen Blickkontakt auf. Lucy zwinkernd zu Bosco: "Du feiger Hund, traust du dich nie!". Bosco signalisierte mit aufgestellten Nackenhaaren zurück: "Herausforderung angenommen, gleich hab ich dich, du Luder!".

Auf die Plätze, fertig los.

Mit Anlauf über die Terrasse. Ein eleganter Satz auf den geschlossenen Whirlpool. In Lucys Augen las man jetzt: "Mist, die Sau meint es tatsächlich ernst". Sie entschied sich für einen geordneten Rückzug und verließ das Sonnendeck. Ein Rückzug war für Bosco aber keine Option. Es ging weiter nach oben. Kaum auf drei Metern Höhe angekommen stellte Bosco fest, dass das man da oben nicht bremsen kann. Und schwups ging's auf der anderen Seite gleich wieder runter. Elegant gelandet im Blumentopf der Nachbarin. Er ist der fliegende Hund.

Apropos Nachbarin. Just im Moment als Bosco den Segelflug in den Blumentopf antrat, kam die Nachbarin von ihrem Einkauf zurück. Glück für sie. So durfte sie live und ganz aus der Nähe miterleben, wie Bosco in ihrem Blumentopf landete. Sowas sieht man nur einmal im Leben!

Applaus. Zumindest ich applaudierte. Innerlich. Bei der Nachbarin applaudierte nur der Puls.

Fazit: Keiner wurde verletzt. Alle leben noch. Die Nachbarin hat einen neuen Blumentopf  bekommen (Danke Mama). Alle Beteiligten wissen nun, dass Bosco ein toller Basketball Spieler wäre. Zwei Katzen finden Bosco richtig toll. Und ich konnte eine Geschichte erzählen.

Ende.


Kommentare

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